Seit der Zeit des großen Gelehrten Michail Wassiljewitsch Lomonossow
existiert die Lehre von drei Stilen, dem erhabenen, dem gewöhnlichen und
dem, der in ungebildeten Kreisen benutzt wird. In hochrussischer Sprache rühmte
Lomonossow die Erfolge des russischen Militärs und selbstverständlich Zarin
Elisabeth, die Tochter Peter's des Großen.
Lomonossow entdeckte Barkow, der gleich nach seinem Schulabschluß zu ihm
kam und in die Universität aufgenommen wurde. Barkow sprach hervorragend Latein,
dank seiner Sallust-Übersetzungen. Außerdem beherrschte er die russische Sprache
in allen Variationen, von der akademischen bis zur Umgangssprache. Altkirchenslawisch
sprach er seit seiner Kindheit.
Mit der Umgangssprache, gut in Alkohol getränkt,
bewaffnet, machte sich Barkow einst auf den Weg zu Krascheninnikow, dem Universitätsrektor, von dem
er sich wegen zahlreicher Strafen für ungebührliches Verhalten und Beteiligung an ausschweifenden
Festivitäten beleidigt fühlte. Die "Aussprache" endete mit der Züchtigung Barkow's und der Androhung,
ihn zur Marine zu schicken.
Aber Barkow war nicht mehr zu halten, lag doch sein Ziel in den Sternen: er wollte alle Sprachen der Welt
beherrschen, von den neuen bis zu den alten, von den lebendigen bis zu den toten. Schlußendlich wurde
er für immer von der Universität verbannt.
Doch dann vollzieht sich etwas Wundersames: er beginnt in der russischen Umgangsprache, in der
Schimpfworte eine zentrale Stelle einnehmen, Gedichte zu schreiben. Diese Freiheit seines Stils
brachte ihm Ruhm, Ehre und Berühmtheit.
Viktoria Barkova vereint in ihren Gedichten Barkow und Kapitän Lebjadkin,
macht einen Schritt in die Vergangenheit:
"Vorwärts zu Barkow!"
Die mutigen
Illustrationen Eduard Drobitzkijs, Mitglied der Akademie der Künste in Moskau,
und der freizügige Stil von Viktoria Barkova erschaffen die "teuflische" Vereinigung,
die die alten Griechen "synkret" nannten